Dalles & Dowidl -
Im jüdischen Kaffeehaus 


Bereits seit Sommer 2008 zeigen wir unsere Produktion:
„Dalles & Dowidl. Im jüdischen Kaffeehaus“.

Witzig - kurzweilig -  unterhaltsam!
Nach dem großen Erfolg in den vergangenen Jahren geht "Dalles & Dowidl" 2022 nun in seine mittlerweile bereits vierzehnte Saison! 


Der Einfluß jüdischer Autoren auf die Wiener Kaffeehausliteratur (und die österreichische Kultur im Allgemeinen!) kann gar nicht hoch genug geschätzt werden - man denke nur an Namen wie Peter Altenberg, Karl Kraus, Friedrich Torberg, Leo Perutz etc. etc.
Mehr noch: wußten Sie eigentlich, daß die Gründung von Israel ursprünglich im Café Landtmann ihren Anfang nahm? (Federführend war dabei Theodor Herzl.) 
Und wieviel wissen Sie eigentlich noch von der untergegangenen Welt des jüdischen Kabaretts zu Anfang des 20. Jahrhunderts?


Heinrich Eisenbach

Heinrich Eisenbach
Die berühmteste Kabarettgruppe der Jahrhundertwende war das „Budapester Orpheum“. Zu den Stars zählten Komiker wie Heinrich Eisenbach, Armin Berg – und Hans Moser, der bei den „Budapestern“ sein komödiantisches Handwerk lernte.
Diese Kabaretttexte sind teilweise die einzigen Zeugnisse, die wir noch vom jüdischen Alltagsleben im Wien des Fin de Siecle haben. Und ein Großteil dessen, was wir heute unter „jüdischem Humor“ verstehen, wurde hier erfunden und entwickelt. Nicht nur Juden, auch alle andern Wiener gingen zum Lachen am liebsten zu den „Budapestern“.

„Dalles & Dowidl“ eröffnet einen Blick in den jüdischen Alltag in Wien um die Jahrhundertwende – zeigt die Lebensumstände und den Über-Lebensmut, das Elend und die Armut, aber auch die Hoffnung, den Humor und die Intelligenz von Menschen am unteren Rand der Gesellschaft – Flüchtlingen, Hausierern, Händlern, Kaffeehausbesuchern, „Luftmenschen“...


Und wenn man bei den Texten der „Budapester“, bei all ihrer drastischen Komik, ein bißchen zwischen den Zeilen liest, wird zugleich auch etwas spürbar von einem immer widriger werdenden Zeitklima, das letzlich immer mehr Juden dazu gebracht hat, ihre Hoffnung auf den Zionismus zu setzen – die Gründung eines eigenen jüdischen Staates in Palästina. Heute Realität – damals in den Augen vieler nur eine absurde Kaffeehaus-Spintisiererei...

Treffpunkt von Theodor Herzl und den frühen Zionisten war das Café Landtmann - hier entwickelten sie gemeinsam ihre Vision vom „jüdischen Staat“. Das Landtmann war auch sonst bedeutend für jüdische Kaffeehauskultur, als Stammcafé von Intellektuellen und Künstlern wie Sigmund Freud oder Arthur Schnitzler.

Die Verbindungen zwischen Kabarett und Kaffeehaus waren vielfältig. Diese Kabaretttheater hatten meist  keine eigenen Spielstätten, sondern traten hauptsächlich in Kaffeehäusern oder Hotelsälen auf. Die „Budapester“ waren z.B. jeden Sommer in „Marie Pertl’s 3. Praterkaffeehaus“ zu sehen, während Robert Weil-Homunkulus seine Satiren im Theaterkeller unterhalb des Café Landtmann zum Besten gab.

 


Höhepunkt des Abends ist die Wiederaufführung der berühmten

 „Klabriaspartie“

von Adolf Bergmann.

 „Die Klabriaspartie“ sowie viele andere der Texte sind im jüdisch-wienerischen Jargon geschrieben - einer Sprache, die heute so gut wie nicht mehr gesprochen wird. Und sie spielen in einer Welt, die uns Heutigen fremd (geworden) ist. Umso wichtiger vielleicht, trotz dieser Barrieren wieder einmal auszuprobieren, wie theatertauglich die „Possen“, „Lebens-Bilder“ und „Solovorträge“ der Budapester noch immer sind!

Ein 5köpfiges Ensemble wird die jüdische Café-Kabarett-Atmosphäre der Zwanzigerjahre wieder zu neuem Leben erwecken.
Ein unterhaltsamer Abend, mit viel Wortwitz, Situationskomik und Gesang ist garantiert!


  


Termine 2022:

Premiere: Do, 28. Juli
Weitere Vorstellungen:
Do, 4. August,
Do, 11. August,
So, 21. August

Beginn:
19:30 Uhr
(Einlaß: 19:00 Uhr)

Spielort:

Universitätsring 4
1010 Wien


Dauer der Vorstellung 
ca. 2 Stunden

Übrigens:
der Landtmann-Saal
ist klimatisiert!

Weitere Infos

Café Landtmann um 1930

Café Landtmann
um1930