Denkt man ans klassische Wienerlied, tauchen sofort Bilder auf wie: Heurigenseligkeit, ein Viertel Veltliner, Grinzing, die Reblaus, es muß ein Wein sein... Aber: kann es nicht auch einmal ein Kaffee sein? Aber ja: es kann! Auch wenn auf den ersten Blick der dionysische Weinrausch besser zum ekstatisch-melancholischen Liedgesang zu passen scheint als der ernüchternde, den Blick schärfende Kaffeegenuß: es gibt sie, die Wienerlieder vom Kaffeehaus, und mehr als man glaubt. Die schönsten haben wir für Sie für den heutigen Abend ausgegraben - Klassiker wie „In einem kleinen Café in Hernals“ oder „Sperrstund is‘“ dürfen natürlich nicht fehlen, aber da gibt es noch so viel mehr zu entdecken. Und auch moderne Musiker, vor allem die Vertreter des Austropop, haben dafür gesorgt, daß die Wiener Kaffeehausseligkeit auch musikalisch bis heute weiterlebt... Denn schon in der Vergangenheit war ja das Wiener Kaffeehaus alles andere als der stille, lautstärkengedämpfte Ort, als der es uns heute großteils erscheint. Im „Café Chantant“, im „Konzertcafé“, im „Nachtcafé“ wurde gespielt, gesungen und getanzt. Kaffeehauspianisten, Stehgeiger und natürlich die Damenkapelle waren lange Zeit untrennbarer Bestandteil der Wiener Kaffeehauskultur, Johann Strauß und die Gebrüder Schrammel gaben umjubelte Konzerte im Kaffeehaus. Ein Abend mit Musik, Gesang und Rhythmus - lustig und sentimental, frech und melancholisch, leidenschaftlich und verträumt, wild und romantisch - ein Spiegel der Wiener Seele, so wie das Kaffeehaus selbst! Übrigens: Wußten Sie, daß es das "Kleine Café in Hernals" wirklich gegeben hat? Daß das Kaffeehaus Johann Schrammel buchstäblich einmal das Leben gerettet hat? Daß Beethovens letzter öffentlicher Auftritt im Kaffeehaus stattgefunden hat? Daß sogar in New York neue Lieder über das Wiener Kaffeehaus entstanden sind? Wo sich das höchstgelegene Kaffeehaus Wiens befindet? Und daß auch der "Nackerte im Hawelka" gar keine Erfindung von Georg Danzer war? Wir bringen Lieder und Tänze vom und über das Kaffeehaus, mit Songs von Hermann Leopoldi, Jimmy Berg, Georg Danzer, Arik Brauer und vielen anderen, ergänzt durch Anekdoten, biografische Hintergründe, Gedichte und kleine Spielszenen. Mit: Prisca Buchholtz, Elisabeth Seethaler, RRemi Brandner, Christoph Prückner sowie Lukas Goldschmidt am Klavier Lied- und Textauswahl und Regie: Christoph Prückner Musikalische Leitung: Lukas Goldschmidt
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